Arrowtown [Di, 8.3.]

Nachdem wir unser Frühstück heute bei Sonnenschein (es scheint wir haben Glück gehabt und wir werden zumindest momentan noch vom Regen verschont) mit Blick auf den Lake Pukaki genießen konnten, brachen wir für einen kurzen ersten Stop Richtung Twizel auf, einer Kleinstadt nur 10km entfernt, wo wir eine Lachs-Farm besuchen konnten. Raphael war zwar zunächst nur mäßig begeistert (er wollte eigentlich Fische angeln und das ging da natürlich nicht), wurde aber deutlich enthusiastischer, als wir anfingen, die Lachse zu füttern (da war ganz schön was los im Becken…).

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RouteArrowtown

Von Twizel machten wir uns dann weiter auf den Weg Richtung Arrowtown, einer ehemaligen Goldgräberstadt, die noch viel vom ehemaligen Goldgräber-Flair erhalten hat (viele der alten Gebäude sind erhalten und erzeugen zumindest ein wenig ‚Wild West‘ Flair). Die Hauptstraße ist jedoch schnell durchlaufen (schöne Cafes und Restaurant, jedoch wieder mit den immer noch schockierenden Preisen…) und so liehen wir uns noch für ein paar Stunden Fahrräder, um am Arrow River entlang zu fahren. Die Strecke stellte sich jedoch als deutlich anspruchsvoller (d.h. steiniger und hügeliger) heraus, als erwartet, so dass wir nicht wirklich weit kamen, aber trotzdem ein paar tolle Blicke auf die Umgebung von Arrowtown werfen konnten.

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Übernachtet wird heute wieder auf dem Campingplatz (wir müssen uns also keine Sorgen mehr machen, dass der Strom für den Kühlschrank nicht reicht) und morgen geht es schon weiter zum südlichsten Stop unserer Reise: Te Anau.

Lake Tekapo [Mo, 7.3.]

Die Zivilisation (also ein Camping-Platz :D) hat uns wieder und damit haben wir auch wieder Internet (zumindest langsames, aber Geduld im Hochladen von Bildern hab ich mir eh schon angewöhnt…)!

Die letzten zwei Tage war ziemlich was los! Am Montag brachen wir vormittags von Akaroa auf, nachdem wir weitere Herausforderungen des Camping-Alltags gemeistert hatten und nicht nur Frischwasser nachgefüllt sondern auch das Schmutzwasser losgeworden waren (jetzt fehlt nur noch die Toilette, den Spaß haben wir uns für den nächsten Camping-Platz aufgehoben…).

RouteTekapo

Zuerst mussten wieder die Serpentinen zurück Richtung Christchurch gemeistert werden (ich war wieder ziemlich unentspannt), aber nachdem das hinter uns lag, wurde die Straße kerzengerade und wir konnten mit stolzen 90km/h Höchstgeschwindigkeit dahindüsen. Es ging Richtung Süden auf einer Landstraße, die hier als Highway bezeichnet wird, für etwa 150km bevor wir ins Landesinnere abbogen mit Ziel ‚Peel Forest‘, einem kleinen Naturschutzgebiet in der Nähe von Geraldine. Bevor wir uns auf den ‚Old Tree Walk‘ machten, hielten wir noch kurz im Peel Forest Cafe und dort *Trommelwirbel* gab es überraschenderweise tatsächlich einen akzeptablen Cappucino. Dann haben wir uns aber wirklich die alten Bäume angeschaut, der eindrucksvollste ein mehr als 1000 Jahre alter Totara Baum (aus diesen Bäumen schnitzen die Maori Kriegskanus für mehr als 100 Leute!).

Tekapo

Vom Peel Forest ging es dann nochmal gut 1.5 Stunden weiter, so dass wir nachmittags dann am Lake Tekapo ankamen, ein Überbleibsel der letzten Eiszeit, der für sein türkisblaues Wasser bekannt ist. Dort machten wir erstmal ein paar schöne Fotos und dann verbrachten Raphi und ich noch zwei erholsame Stunden in den Hot Pools der Tekapo Springs während Gholam sich von der Fahrt ausruhte. Eigentlich wollten wir dann auch am Lake Tekapo ein schönes Plätzchen zum Übernachten suchen, leider ist dort Camping praktisch überall verboten, also sind wir spontan noch weiter zum benachbarten Lake Pukaki gefahren, wo wir dafür den perfekten Platz direkt am See fanden. Raphi ist auch direkt eingeschlafen, Gholam und ich haben dann noch unseren luxuriösen Gasherd im Camper eingeweiht und eine asiatische Nudelsuppe gezaubert, die wir dann (mittlerweile stürmte es draussen recht) allerdings etwas beengt im Camper essen musste. Durch den Wind draussen fühlte sich das ganze zwar durchaus abenteuerlich an, schlafen konnten wir aber trotzdem wunderbar!

Akaroa [So, 6.3.]

Eigentlich sah der Masterplan ja vor, heute schon wieder aufzubrechen, aber da wir gestern mit Wohnmobilübernahme, Auspacken und Campingplatz-Vertrautmachen so viel Zeit verbraucht haben, dass wir von Akaroa eigentlich nur den schönen Blick auf die Bucht hatten, sind wir spontan noch einen Tag geblieben, um zumindest einmal durch die ‚Stadt‘ (eigentlich eher Dörflein – da nur 600 feste Einwohner…) laufen zu können und vor allem eine Bootsfahrt durch die Bucht von Akaroa erleben zu können. Bei 28 Grad wolkenlosem Sonnenschein ein besonderes Vergnügen!

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Nach dem Frühstück vor unserem Wohnwagen (bei Sonne echt eine unerwartet angenehme Sache, was machen wir nur blos bei Regen…?), sind wir los und haben erstmal im ‚Akaroa Adventure Centre‘ eine Fahrt auf dem ehemaligen Fischerei Segelboot ‚Fox II‘ gebucht – auf welchem Schiff auch sonst bei dem Namen! Da wir noch Zeit hatten bis es losging, konnten wir noch vorher die Strandpromenade entlang spazieren und die französisch angehauchte Atmosphäre des Ortes erleben (guten Cappuccino können Sie hier aber auch nicht – die Kaffee-Situation ist echt ein Trauerspiel bis jetzt…)

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Um 13:30 ging die Fahrt auf der Fox II dann los: zunächst eher gemächlich, der Käpt’n hatte noch eine Menge Zeit Geschichten der Umgebung zu erzählen.

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Weiter draußen in der Bucht würde es dann spannend, als wir auf eine Gruppe Hektordelfine trafen, die gar nicht aufhören wollten unser Boot zu umkreisen (cool!). Schließlich fuhren wir dann mit gesetzten Segeln aufs offene Meer und da wurde es dann richtig abenteuerlich: Wellengang und Wind waren auf einmal so heftig, dass wir alle froh waren, als wir wieder Kurs auf Akaroa nahmen. Entlang der Bucht sahen wir außerdem noch Pinguine und Robben (die Raphi jedoch aufgrund eines kleinen Naps komplett verpennt hat).

Morgen geht es jedoch jetzt wirklich weiter, wir wollen es bis Lake Tekepo schaffen und dort ‚wild campen‘ (also nicht auf einem Camping Platz). Internet wird daher wahrscheinlich schwierig, ein Update gibts darum wohl erst wieder in zwei Tagen!

Unser Wohnmobil! Oder: auf nach Akaroa [Sa, 5.3]

Nachdem wir zu früher Stunde (um 8:00 :D) schon aufgestanden waren, ging es direkt wieder zum Flughafen, dort war nämlich die Autovermietung, bei der wir unser schickes Wohnmobil in Empfang nehmen konnten (aka ‚The Monster‘):

Wohnmobil ganz

Die Übernahme-Prozedur inklusive Einweisung dauerte fast zwei Stunden, aber dann hatten wir endlich die Schlüssel in Händen und konnten aufbrechen!

RouteAkaroa

Als erster Stop war Akaroa geplant, eine Dorf gegründet von französischen Auswanderern, etwa 80 km von Christchurch auf einer Halbinsel genannt die ‚Banks Peninsula‘. Die ursprüngliche Idee war gewesen, es am ersten Tag ‚on the road‘ langsam angehen zu lassen, leider nicht berücksichtigt hatte ich, dass die Strecke zum großen Teil in Serpentinen über eine Hügellandschaft führt. Ein Abenteuer, wenn man das erste Mal auf der linken Strassenseite und dann gleich noch mit so einem Riesending unterwegs ist! Gholam hat die Fahrt souverän gemeistert (ich hing dagegen weniger souverän an der Beifahrertür festgeklammert, weil die Strasse gefühlt zu eng für das Riesengefährt war…) und so kamen wir am Nachmittag am Campingplatz von Akaroa an mit toller Blick auf die darunter liegende Bucht. Da wurden erstmal die Campingstühle ausgepackt und Raphi hat sogar einen anderen Jungen gefunden (‚hey, der kann ja sogar Deutsch!), mit dem er spielen konnte.

Christchurch [Fr, 4.3.]

Unser erster Tag auf der Südinsel Neuseelands – und noch dazu in Christchurch (da werden alte Erinnerungen an das Auslandssemester wach)! Aufgrund des Erdbebens ist die Stadt (zumindest die Innenstadt) jedoch kaum wiederzuerkennen: noch immer gibt es viele freie Flächen, zum Teil sogar noch Bauruinen (besonders gravierend: die Kathedrale, deren Turm zusammengestürzt war) und an jeder Ecke wird gebaut. Nachdem wir in unserem Hotel das Gepäck abgeladen hatten, sind wir erst einige Zeit durch das Stadtzentrum spaziert bevor wir uns in den botanischen Garten begeben haben (der sich im Gegenteil zu vielem Anderen kaum verändert hat) und haben ein Kanu gemietet um den Avon (den Fluss von Christchurch) entlang zu paddeln. Raphi hat natürlich besonders fleissig gepaddelt!

Gholam und Raphi sind dann ins Hotel zurück (Raphi taten die Füsse weh…) und ich bin noch zur Universität und meinem alten Wohnheim um zu sehen, was sich da getan hat (da der Westen von Christchurch kaum vom Erdbeben betroffen war, zum Glück praktisch nichts). Zur Uni zu kommen war jedoch gar nicht so einfach: die kürzeste Route erforderte zwei verschiedene Buslinien zu nehmen, was gar nicht so leicht ist, wenn die Haltestationen weder Namen (sondern nur 5-stellige Nummern) haben und auch nicht angesagt werden und ich demnach zwischendurch ziemlich planlos war, wann und wo ich jetzt eigentlich umsteigen muss.