Pancake Rocks und Westküste (Teil 2) [Mo, 14.3.]

Nachdem wir gut ausgeruht wieder früh starten konnten (neuer Rekord: um 8 Uhr waren wir schon auf der Straße!), ging es weiter die Westküste Richtung Norden. Es sollte ein langer Tag werden (aber das wussten wir am Morgen noch nicht)!

Der erste Stop war Hokitika, die Stadt (naja eher Dorf…) der Jade-Verarbeitung. Fotos haben wir dort leider nicht gemacht und gekauft haben wir auch nix (die kleinsten Anhänger fangen bei 150 neuseeländischen Dollar an, also etwa 90 Euro), dafür gabs einen guten Cappuccino in einem Cafe, das im Gastraum einen aktiven Bienenstock hielt!

RouteMotueka

Von Hokitika ging es weiter nach Punakaiki, dem Zentraum des Paparoa Nationalparks. Das Highlight des Parks sind die sogenannten ‚Pancake Rocks‘ – Kalksteinformationen, die wie gestapelte Pfannkuchen aussehen. Die wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen! Dazu hatten wir noch richtig Glück mit dem Wetter, die Sonne strahlte und Raphi konnte endlich (nach den doch deutlich kälteren Tagen im Süden) wieder die kurzen Hosen rausholen!

Eigentlich war geplant gewesen, heute in Punakaiki zu übernachten, da es aber noch recht früh am Nachmittag war, entschieden wir uns spontan um und fuhren weiter, um am nächsten Tag nicht mehr einen so weiten Weg zu unserem nächsten Stop, dem Abel Tasman Nationalpark zu haben. Das erste Stück der Strecke führte erst ziemlich spektakulär weiter an der Küste entlang (man kommt zwar nur langsam vorwärts, aber die Ausblicke sind phänomenal!), bevor man dann wieder ins Landesinnere kommt. Längere Zeit fährt man dann im Tal des ‚Buller River‘ entlang, wo wir dann nach fast 2 Stunden Fahrt auch nochmal eine Pause machten: an der ‚Buller Gorge Swingbridge‘ – der längsten Hängebrücke Neuseelands. Wir buchten natürlich gleich das volle Paket: zu Fuss über die Hängebrücke auf die andere Seite und zurück über die Zipline!

Nach diesem Abenteuer war Gholam immer noch so fit, dass wir jetzt auch noch das letzte Stück nach Motueka weiterfuhren (damit ist dies der Tag mit der bis jetzt weitesten Fahrt: 475km!). Dort checkten wir gegen 8 Uhr im Campingplatz ein, wo wir jetzt ganze drei Tage bleiben können!

 

Fox Gletscher und Westküste (Teil 1) [So, 13.3.]

Da wir gestern praktisch alle mit der einsetzenden Dunkelheit schon einschliefen, konnten wir heute schon wieder relativ früh los (8:30h) auf unserem Weg an die Westküste der Südinsel. Die Westküste gilt als die ‚wilde‘ Seite, mit viel Regen und Wind, dementsprechend reich ist die Vegetation dort auch.

RouteFoxGlaciere

Um dort hinzukommen, mussten wir jedoch erst über den Haast Pass (die Straße ist zum Glück seit 1995 geteert) und nachdem dies geschafft war machten wir zuerst einen kurzen Stop in der Nähe des Knights Point Aussichtspunkt, wo wir auf dem ‚Kahikatea Swamp Forest Walk‘ zum ersten Mal den Regenwald erkunden konnten.

Dann ging es weiter zum eigentlichen Ziel des Tages: dem Fox Gletscher. An der Westküste gibt es zwei Gletscher, die beide einzigartig sind, weil sie praktisch direkt in den sie umgebenden Regenwald vordringen. Bei der Wahl zwischen Franz Josef und Fox Gletscher war die Wahl dann aber natürlich anhand des Namens einfach ;-D. Vom Parkplatz musste man etwa 1.5 km bis zur Aussichtsplattform laufen, eindrucksvollerweise durch ein Tal, das vor nicht allzu langer Zeit noch durch den Gletscher bedeckt war. Der Gletscher selber war dann irgendwie fast ein wenig enttäuschend dagegen, da der sichtbare Teil viel von Erde und Steinen bedeckt war (da hätten wir wohl doch die Heli-Tour buchen mussen um den interessanteren Teil sehen zu können…).

fox1

Für die Nacht sind wir dann noch ein Stück weiter an einen Campingplatz am Lake Mapourika gefahren. Verwaltet wurde der von einer Frau, die in einem umgebauten Schulbus wohnt (so sind sie die Kiwis…) und wie schon gestern sind wir früh eingeschlafen.

Wanaka [Sa, 12.3.]

Drei Tage waren wir an der wilden Westküste der Südinsel unterwegs, die Nächte haben wir auf einfachen DOC Camping Plätzen verbracht (d.h. Campingplätzen des ‚Department of Conseration‘), die zwar immer eine tolle Lage haben aber dafür nur einfachste Ausstattung (in den meisten Fällen nur Plumpsklo…), von Internet nicht zu träumen. Deshalb also jetzt die Zusammenfassungen der letzten drei Tage :-).

Los ging’s am Samstag mit einer Strecke, die zwar auf der Karte nicht weit aussah, zumindest in Teilen jedoch ziemlich bergig und eng war (und mich deshalb wieder mal zum Zittern gebracht hat): von Queenstown ins etwa 80km entfernte Wanaka.RouteWanaka

In Wanaka war gerade die jährliche A&P Show (eine Art Landwirtschafts-Jahrmarkt), deshalb platzte das kleine Städtchen aus allen Nähten und wir fuhren direkt weiter zu einer der Hauptattraktionen der Gegend: Stuart Landsboroughs Puzzle World. Wir begannen (natürlich) mit dem Labyrinth, das von außen einfach aussieht, uns jedoch ziemlich zur Verzweiflung brachte. Vier Türme müssen gefunden werden (wir haben gerade mal zwei geschafft), wobei der durchschnittliche Besucher 3-5km zurücklegt, bis er diese Aufgabe erledigt hat. Dann ging es in die Illusionsräume, einer verrückter als der andere, in denen Bälle scheinbar nach oben rollen, Statuen einem hinterherblicken und man selbst von einem Zwerg zu einem Riesen mutiert, während man einfach nur eine Wand entlang läuft. Und im Eingangsbereich warteten dann noch knifflige Spiele zum selber knobeln (das T-Puzzle hat uns alle drei bezwungen!).

Eigentlich wollten wir dann auch noch bei der A&P Show vorbeischauen, mit dem Monster-Camper war es aber unmöglich einen Parkplatz zu finden, also entschieden wir spontan gleich ein Stückchen weiter am Lake Wanaka entlang zu fahren, zu einem Campingplatz am nördlichen Ende des Sees. Dort konnten Gholam und Raphi nicht nur toll Fussball spielen, aus dem angeschwemmten Holz hatten viele unserer Vorgänger außerdem kleine Tipis am See gebaut, in denen man herumkriechen konnte.

wanaka

Queenstown [Fr, 11.3.]

Von Te Anau ging es heute zurück Richtung Queenstown, der Abenteuer Metropole Neuseelands (hier wurde das Bungy Junping erfunden!). Die Fahrt war zwar der gleiche Weg wie der Hinweg nach Te Anau, aber vor allem das letzte Stück am Lake Wakatipu ist wirklich traumhaft schön!

RouteQueenstown

In Queenstown bezogen wir wieder einen Platz auf dem Campingplatz, der praktischerweise gleich neben unserem Nachmittagsprogramm lag: es ging mit der Gondel auf den Hausberg von Queenstown, Bob’s Peak. Dort genossen wir die Aussicht (bei strahlendem Sonnenschein!) aber nicht für lange, den wir hatten auch gleich noch Tickets für eine Art Kart-/Sommerrodelbahn erworben (hier ‚Luge‘ genannt). Mit einem Sesellift ging es nach oben und mit den Karts wieder runter – ein Riesenspass!

 

Nachdem alle Luge-Tickets verfahren waren, ging es mit der Gondel wieder nach unten und zu einem weiteren Highlight: dem Kiwi & Birdlife Park (ja! wir haben sie jetzt gesehen, die Kiwis!). In der Conservation Show konnten wir außerdem viel spannendes über die neuseeländischen Vogelarten erfahren (Fun Fact: Kiwis legen Eier, die sind so groß als müsste eine Frau ein 35 Pfund Baby auf die Welt bringen!). Außerdem könnten wir auch noch ein ‚lebendes Fossil bewundern: die Tuatara Echse, die es schon zur Zeit der Dinos gab (für Raphi natürlich ein Highlight und er durfte sie sogar anfassen!).

Nach dem Nachmittags-Programm machten wir ein kurzes Päuschen auf dem Campingplatz (mittlerweile war auch klar, dass wir auf der Party-Ecke gelandet waren, um uns rum nur Camper die anscheinend von 4-6 Jugendlichen gefahren werden – keine Ahnung wie die überhaupt da rein passen…) und dann ging es fürs Abendessen nochmal nach ‚Queenstown downtown‘.

Eigentlich besteht das Zentrum nur aus Restaurants und Tourenanbietern, deshalb ist man schnell durchgelaufen, wir hatten aber das Glück noch auf einen schwedischen Straßenkünstler zu stoßen, der ein unglaublich unterhaltsames Jonglier-/Comedyprogramm zum Besten gab. Zum Essen gabs dann einen lustigen Mix aus chinesischen Dumplings, Pizza und Green Smoothie (der beste, den ich je getrunken hab!) und dann gings auch wieder auf den Campingplatz, wo wir noch länger nicht schliefen, weil um uns rum ein Wettbewerb um die lauteste Musik ausgebrochen war. ;D

Milford Sound [Do, 10.3.]

Morgens wurden wir wie angesagt von heftigen Regen geweckt, da der Weg zum Milford Sound zwar nur noch 100km lang aber aufgrund der kurvigen Strecke gut 2 Stunen Fahrzeit beträgt, machten wir uns schon relativ früh (8:30h :D) auf den Weg. Das erste Stück ging auch noch gut voran, kurz vor dem letzten Campingplatz im Park (etwa 40km vor dem Ziel) mussten wir dann jedoch wie alle Autos vor uns anhalten und es ging nichts mehr voran. Fast eine Stunde standen wir so rum (dank des Campers konnte Gholam aber noch ein kleines Nickerchen machen und ich das Frühstück nachholen), glücklicherweise hörte jedoch der Regen auf und wir konnten gegen Ende sogar aussteigen und den beeindruckenden Regenwald um uns herum bewundern.

RouteMilford
Als es dann wieder weiterging (wir hatten mittlerweile gehört, dass der Grund für die Sperrung ein auf die Straße gestürzter Baum war), konnten wir dann auch bis zum Milford Sound ohne weitere Unterbrechung durchfahren (sehr zu meiner Freude war die als ‚windy and narrow road‘ auch gar nicht so schlimm…). Gegen Mittag kamen wir an und buchten auch gleich die nächst mögliche Bootsfahrt auf dem Sound, eine 2-stündige ‚Nature Cruise‘. Um 1 Uhr gings los, wir bezogen zunächst noch das überdachte Mitteldeck, richtig spassig wurde es dann aber erst auf dem offenen Oberdeck. Eigentlich hatten wir nämlich die idealen Wetterbedingungen erwischt: jetzt war es trocken und schien sogar die Sonne, der vorherige Regen hatte jedoch die Wasserfälle um den Fjord herum anschwellen lassen und das Boot fuhr an einige so nah heran, dass wir ganz durchnässt wurden. Raphi (und wir alle) hatten einen Riesen-Spass! Und eine Robbenkolonie haben wir sogar auch noch gesehen.

JZSV1312
Auf dem Weg zurück, machten wir noch zweimal kurz halt um kurze Wanderungen (naja, eher Spaziergänge…) in den Park zu unternehmen, der erste ging zu den Chasm Waterfalls, der zweite zu den Mirror Lakes (Seen, in denen sich die umliegenden Berge spiegeln). Auf dem Parkplatz der Chasm Waterfalls trafen wir noch auf den lustigen Kea Charlie, der zu Raphis größten Vergnügen eine chinesische Touristin ziemlich erschreckte.


Zurück in Te Anau ging es dieses Mal wieder auf einen ‚richtigen‘ Campingplatz, mit schönem Blick auf den See und wir gingen noch einen kurzen Weg zu einem ‚Wildlife Centre‘. Dort werden Exemplare der erst als ausgestorben gegoltenen und dann wieder entdeckten Vogelart ‚Takeha‘ gezüchtet und wenn man Glück hat, kann man sie dort in einem Freigehege sehen (wir hatten Glück!). Morgen geht es jetzt nach Queenstown, der Abenteuer-Metropole Neuseelands.