Milford Sound [Do, 10.3.]

Morgens wurden wir wie angesagt von heftigen Regen geweckt, da der Weg zum Milford Sound zwar nur noch 100km lang aber aufgrund der kurvigen Strecke gut 2 Stunen Fahrzeit beträgt, machten wir uns schon relativ früh (8:30h :D) auf den Weg. Das erste Stück ging auch noch gut voran, kurz vor dem letzten Campingplatz im Park (etwa 40km vor dem Ziel) mussten wir dann jedoch wie alle Autos vor uns anhalten und es ging nichts mehr voran. Fast eine Stunde standen wir so rum (dank des Campers konnte Gholam aber noch ein kleines Nickerchen machen und ich das Frühstück nachholen), glücklicherweise hörte jedoch der Regen auf und wir konnten gegen Ende sogar aussteigen und den beeindruckenden Regenwald um uns herum bewundern.

RouteMilford
Als es dann wieder weiterging (wir hatten mittlerweile gehört, dass der Grund für die Sperrung ein auf die Straße gestürzter Baum war), konnten wir dann auch bis zum Milford Sound ohne weitere Unterbrechung durchfahren (sehr zu meiner Freude war die als ‚windy and narrow road‘ auch gar nicht so schlimm…). Gegen Mittag kamen wir an und buchten auch gleich die nächst mögliche Bootsfahrt auf dem Sound, eine 2-stündige ‚Nature Cruise‘. Um 1 Uhr gings los, wir bezogen zunächst noch das überdachte Mitteldeck, richtig spassig wurde es dann aber erst auf dem offenen Oberdeck. Eigentlich hatten wir nämlich die idealen Wetterbedingungen erwischt: jetzt war es trocken und schien sogar die Sonne, der vorherige Regen hatte jedoch die Wasserfälle um den Fjord herum anschwellen lassen und das Boot fuhr an einige so nah heran, dass wir ganz durchnässt wurden. Raphi (und wir alle) hatten einen Riesen-Spass! Und eine Robbenkolonie haben wir sogar auch noch gesehen.

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Auf dem Weg zurück, machten wir noch zweimal kurz halt um kurze Wanderungen (naja, eher Spaziergänge…) in den Park zu unternehmen, der erste ging zu den Chasm Waterfalls, der zweite zu den Mirror Lakes (Seen, in denen sich die umliegenden Berge spiegeln). Auf dem Parkplatz der Chasm Waterfalls trafen wir noch auf den lustigen Kea Charlie, der zu Raphis größten Vergnügen eine chinesische Touristin ziemlich erschreckte.


Zurück in Te Anau ging es dieses Mal wieder auf einen ‚richtigen‘ Campingplatz, mit schönem Blick auf den See und wir gingen noch einen kurzen Weg zu einem ‚Wildlife Centre‘. Dort werden Exemplare der erst als ausgestorben gegoltenen und dann wieder entdeckten Vogelart ‚Takeha‘ gezüchtet und wenn man Glück hat, kann man sie dort in einem Freigehege sehen (wir hatten Glück!). Morgen geht es jetzt nach Queenstown, der Abenteuer-Metropole Neuseelands.

Te Anau [Mi, 9.3.]

Unser Ziel war heute unser südlichster Punkt der Reise: das Dörfchen Te Anau am Lake Te Anau, Eingangspunkt zum Fjordland National Park. Am morgen aber war es erstmal soweit, wir mussten die Camping-Toilette leeren. Nachdem die chinesische (oder koreanische?) Familie vor uns geschlagene 15 Minuten dafür gebraucht hat, war Schlimmstes zu befürchten, aber zum Glück war es dann eigentlich ganz einfach und schnell passiert (*puh*). Dann ging es auf die etwa 2-stündige Fahrt von Arrowtown nach Te Anau, auf dem Weg stießen wir noch auf den ersten Supermarkt größer als ein Tante-Emma-Laden und deckten uns nochmal komplett ein (sogar Bagels gabs!)

RouteTeAnau
Am späten Mittag trafen wir in Te Anau ein und gönnten uns dann erstmal ein Mittagessen in einem der Cafes an der Hauptstrasse (Cappuccino naja, Udon-Suppe dafür umso besser). Dann besorgten wir uns noch eine Kinder-Fischer-Lizenz und fuhren ausgerüstet mit unserer gestern erworbenen Angel ein paar Kilometer aus Te Anau raus zu einem ‚McGregore Concrete‘, an dem uns empfohlen wurde mit Raphi das Angeln zu probieren. Leider gabs da aber natürlich kein Internet, wir hatten also keine Ahnung, wie die Angel überhaupt richtig zusammengebaut wird und mussten uns dementsprechend mit einer halb-funktionsfühigen Variante begnügen. Dem Spass tat es aber keinen Abbruch und Raphi wäre am liebsten gar nicht mehr zurück gefahren (gefangen haben wir natürlich nix)!
Im Fjordland Information Center erfuhren wir dann, dass die Straße zum Milford Sound (unserem für morgen geplanten Ausflugsziel) über Nacht wegen Regen und angesagtem Sturm gesperrt und erst irgendwann am Vormittag wieder geöffnet wird. Um etwas Vorsprung vor den Touristenmassen zu bekommen, die sich täglich auf den Weg zum Sound machen, entschieden wir deshalb, heute auf einem der Campingplätze im Nationalpark zu übernachten, der immerhin schon mal 20km Weg am nächsten Tag dann sparen wird. Der Platz war dann auch wirklich ein Highlight, zwar nur mit Plumpsklo ausgerüstet aber direkt an der Nordspitze des Lake Te Anau gelegen und da vom Regen auch noch nichts zu sehen war, konnten wir unsere Muscheln sogar noch draussen verspeisen.

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Arrowtown [Di, 8.3.]

Nachdem wir unser Frühstück heute bei Sonnenschein (es scheint wir haben Glück gehabt und wir werden zumindest momentan noch vom Regen verschont) mit Blick auf den Lake Pukaki genießen konnten, brachen wir für einen kurzen ersten Stop Richtung Twizel auf, einer Kleinstadt nur 10km entfernt, wo wir eine Lachs-Farm besuchen konnten. Raphael war zwar zunächst nur mäßig begeistert (er wollte eigentlich Fische angeln und das ging da natürlich nicht), wurde aber deutlich enthusiastischer, als wir anfingen, die Lachse zu füttern (da war ganz schön was los im Becken…).

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RouteArrowtown

Von Twizel machten wir uns dann weiter auf den Weg Richtung Arrowtown, einer ehemaligen Goldgräberstadt, die noch viel vom ehemaligen Goldgräber-Flair erhalten hat (viele der alten Gebäude sind erhalten und erzeugen zumindest ein wenig ‚Wild West‘ Flair). Die Hauptstraße ist jedoch schnell durchlaufen (schöne Cafes und Restaurant, jedoch wieder mit den immer noch schockierenden Preisen…) und so liehen wir uns noch für ein paar Stunden Fahrräder, um am Arrow River entlang zu fahren. Die Strecke stellte sich jedoch als deutlich anspruchsvoller (d.h. steiniger und hügeliger) heraus, als erwartet, so dass wir nicht wirklich weit kamen, aber trotzdem ein paar tolle Blicke auf die Umgebung von Arrowtown werfen konnten.

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Übernachtet wird heute wieder auf dem Campingplatz (wir müssen uns also keine Sorgen mehr machen, dass der Strom für den Kühlschrank nicht reicht) und morgen geht es schon weiter zum südlichsten Stop unserer Reise: Te Anau.

Lake Tekapo [Mo, 7.3.]

Die Zivilisation (also ein Camping-Platz :D) hat uns wieder und damit haben wir auch wieder Internet (zumindest langsames, aber Geduld im Hochladen von Bildern hab ich mir eh schon angewöhnt…)!

Die letzten zwei Tage war ziemlich was los! Am Montag brachen wir vormittags von Akaroa auf, nachdem wir weitere Herausforderungen des Camping-Alltags gemeistert hatten und nicht nur Frischwasser nachgefüllt sondern auch das Schmutzwasser losgeworden waren (jetzt fehlt nur noch die Toilette, den Spaß haben wir uns für den nächsten Camping-Platz aufgehoben…).

RouteTekapo

Zuerst mussten wieder die Serpentinen zurück Richtung Christchurch gemeistert werden (ich war wieder ziemlich unentspannt), aber nachdem das hinter uns lag, wurde die Straße kerzengerade und wir konnten mit stolzen 90km/h Höchstgeschwindigkeit dahindüsen. Es ging Richtung Süden auf einer Landstraße, die hier als Highway bezeichnet wird, für etwa 150km bevor wir ins Landesinnere abbogen mit Ziel ‚Peel Forest‘, einem kleinen Naturschutzgebiet in der Nähe von Geraldine. Bevor wir uns auf den ‚Old Tree Walk‘ machten, hielten wir noch kurz im Peel Forest Cafe und dort *Trommelwirbel* gab es überraschenderweise tatsächlich einen akzeptablen Cappucino. Dann haben wir uns aber wirklich die alten Bäume angeschaut, der eindrucksvollste ein mehr als 1000 Jahre alter Totara Baum (aus diesen Bäumen schnitzen die Maori Kriegskanus für mehr als 100 Leute!).

Tekapo

Vom Peel Forest ging es dann nochmal gut 1.5 Stunden weiter, so dass wir nachmittags dann am Lake Tekapo ankamen, ein Überbleibsel der letzten Eiszeit, der für sein türkisblaues Wasser bekannt ist. Dort machten wir erstmal ein paar schöne Fotos und dann verbrachten Raphi und ich noch zwei erholsame Stunden in den Hot Pools der Tekapo Springs während Gholam sich von der Fahrt ausruhte. Eigentlich wollten wir dann auch am Lake Tekapo ein schönes Plätzchen zum Übernachten suchen, leider ist dort Camping praktisch überall verboten, also sind wir spontan noch weiter zum benachbarten Lake Pukaki gefahren, wo wir dafür den perfekten Platz direkt am See fanden. Raphi ist auch direkt eingeschlafen, Gholam und ich haben dann noch unseren luxuriösen Gasherd im Camper eingeweiht und eine asiatische Nudelsuppe gezaubert, die wir dann (mittlerweile stürmte es draussen recht) allerdings etwas beengt im Camper essen musste. Durch den Wind draussen fühlte sich das ganze zwar durchaus abenteuerlich an, schlafen konnten wir aber trotzdem wunderbar!

Akaroa [So, 6.3.]

Eigentlich sah der Masterplan ja vor, heute schon wieder aufzubrechen, aber da wir gestern mit Wohnmobilübernahme, Auspacken und Campingplatz-Vertrautmachen so viel Zeit verbraucht haben, dass wir von Akaroa eigentlich nur den schönen Blick auf die Bucht hatten, sind wir spontan noch einen Tag geblieben, um zumindest einmal durch die ‚Stadt‘ (eigentlich eher Dörflein – da nur 600 feste Einwohner…) laufen zu können und vor allem eine Bootsfahrt durch die Bucht von Akaroa erleben zu können. Bei 28 Grad wolkenlosem Sonnenschein ein besonderes Vergnügen!

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Nach dem Frühstück vor unserem Wohnwagen (bei Sonne echt eine unerwartet angenehme Sache, was machen wir nur blos bei Regen…?), sind wir los und haben erstmal im ‚Akaroa Adventure Centre‘ eine Fahrt auf dem ehemaligen Fischerei Segelboot ‚Fox II‘ gebucht – auf welchem Schiff auch sonst bei dem Namen! Da wir noch Zeit hatten bis es losging, konnten wir noch vorher die Strandpromenade entlang spazieren und die französisch angehauchte Atmosphäre des Ortes erleben (guten Cappuccino können Sie hier aber auch nicht – die Kaffee-Situation ist echt ein Trauerspiel bis jetzt…)

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Um 13:30 ging die Fahrt auf der Fox II dann los: zunächst eher gemächlich, der Käpt’n hatte noch eine Menge Zeit Geschichten der Umgebung zu erzählen.

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Weiter draußen in der Bucht würde es dann spannend, als wir auf eine Gruppe Hektordelfine trafen, die gar nicht aufhören wollten unser Boot zu umkreisen (cool!). Schließlich fuhren wir dann mit gesetzten Segeln aufs offene Meer und da wurde es dann richtig abenteuerlich: Wellengang und Wind waren auf einmal so heftig, dass wir alle froh waren, als wir wieder Kurs auf Akaroa nahmen. Entlang der Bucht sahen wir außerdem noch Pinguine und Robben (die Raphi jedoch aufgrund eines kleinen Naps komplett verpennt hat).

Morgen geht es jedoch jetzt wirklich weiter, wir wollen es bis Lake Tekepo schaffen und dort ‚wild campen‘ (also nicht auf einem Camping Platz). Internet wird daher wahrscheinlich schwierig, ein Update gibts darum wohl erst wieder in zwei Tagen!